am 22.05.05#1
Die gezeigte Koralle ist keine Palythoa Art, sondern eine Protopalythoa Art. Es gibt viele Berichte über Vernesselungen und Betäubungserscheinungen nach Hautkontakt mit Protopalythoa und Palythoa. Eine Freisetzung von Palytoxin ins Aquariumwasser und eine weitere Verbreitung des Giftes über Aerosole mit nachhaltiger Aufnahme über die Luftwege ist äußerst selten.
am 11.10.05#2
Beim entfernen einiger Polypen von einém Stein ausserhalb des Wassers, ist mir vor einigen Jahren etwas Füssigkeit ins Auge gespritzt. Da mir bekannt war, das diese Tiere das Gift Palotoxin besitzen, habe ich das Auge sofort mit Wasser ausgewaschen. Trotzdem wurde das weiße im Auge sehr rot und es war als ob man beim Schweissen jemand zuschaut ohne Schutzglas. ( Schlosserberufe kennen das Gefühl ; Verblitzt) Ich bin dann zum Arzt und habe ihm das geschildert mit dem Palotoxin. Antwort: Kenne ich nicht. Habe dann Tropfen bekommen gegen Bindehautentzündung. Diese Rötung hielt ungefähr 1o Tage an.
Also Vorsicht und Brille auf!!!!!
am 10.09.06#3
Ich brachte diese Tiere, eigentlich ungewollt, über die lebenden Steine in mein Becken.
Aber sie haben sich, trotz der kurzen Einlaufphase bis zu diesem Zeitpunkt, gut entwickelt und sind schon auf die doppelte Koloniegröße gewachsen.
am 22.10.06#4
Eigentlich recht hübsche , aber wegen ihrer invasiven Vermehrung eher was für die Rubrik " Plagegeister " Während der Einlaufphase wuchs aus einen lebenden Stein , nach Händleraussage Herkunft Indonesien , ein Tier heraus . Der Stein bekam zunächst einen Platz in meinen 300 l. großen zweit Aquarium mit hauptsächlich Caulerpa Besatz . Da auf besagten Stein auch noch ein Rest einer Wunderschön grünen Porites sp. vorhanden war und die Leuchtstofflampen Beleuchtung des Aquariums meines Erachtens für eine Steinkoralle zu schwach war , entschloss ich mich den Stein in mein Hauptbecken ( 540 l. ) zu überführen . Das Hauptaquarium wurde zu dieser Zeit mit 2 mal 150 W HQI beleuchtet . Die stärkere Beleuchtung hatte auf die Krustenanemone eine stark Wachstum steigerne Wirkung , und so fing sie an nicht nur den Stein flächendeckend , sondern auch Teile der Rückwandscheibe zu überwachsen . Da die Krustenanemonen eine hübsche giftgrüne Farbe zeigten ließ ich sie gewähren . Vor zwei Jahren rüstete , ich der Steinkorallen zuliebe , mein Aquarium mit 2 mal 250 W HQI aus . Die Krustenanemonen erhielten dadurch nochmals einen Wachstumsschub und begannen nun massiv andere Korallen (Favia sp. Acroporen ,Montiporen ) zurückzudrängen , oder einfach zu überwuchern . Nun sind diese Krustenanemonen , im Gegensatz ihrer Verwanten ( Glasrosen , Majanos ) , alles andere als leicht zu entfernen . Auch gibt es bis auf eine Gehäuseschnecke ( Heliacus sp. ) kaum Fraßfeinde . Ich selbst sah wie Acreichthys tomentosus und Chaetodon kleini an Krustenanemonen fraßen aber mehr anZoantus sp. So bleibt nur das mühselige entfernen mittels Pinzette . Dabei sollte beachtet werden , daß man nicht zu große Populationen auf einmal entfernt , da die Tiere auf Verletztungen mit der Absonderung eines dicken schleimigen Sekrets reagieren , was vermutlich genauso giftig ist wie der Rest des Tieres . Ich möchte hier nochmals endringlich darauf hinweisen , daß Palytoxin eines der stärksten Gifte ist das aus dem Tierreich bekannt ist ! Keinesfalls sollte man sich an die Beseitigung der Krustenanemonen machen wenn man Verletzungen oder noch so kleine Schnittwunden anden Händen hat . Ein gründliches Waschen der Hände danach ist geboten , denn es ist nicht auszudenken , sollten Rückstände des Schleimsekrets in Schleimhäute oder Augen geraten . Ich hoffe ich kann mit diesem Bericht andere Aquarianer vor unliebsamen Erfahrungen bewahren .
am 11.06.07#5
Nach einer noch nicht entgültig bestätigten Meldung , soll ein Tierpfleger des Berliner Zooaquariums an einer Palytoxin Vergiftung verstorben sein ! Also Vorsicht , siehe meinen obigen Bericht zu diesen Krustenanemonen .
am 05.02.08#6
Im Berliner Zoo Aquarium ist kein Tierpfleger an einer Palytoxinvergiftung verstorben.Es hat auch keinen Fall von Atemnot oder Schüttelfrost gegeben...Die letzteren beiden Symptome sind aber von Herrn Stüber und Tierpflegern anderer Schauaquarien bekannt.
am 02.10.08#7
Vorsicht!!! sehr Giftig bin selbst fast drann gestorben. Wollte das Tier aus meinem Becken endfernen, weil ein Hautkontakt auch schon sehr heftig war, also schmeisse ich das Tier mit Stein in heisses Wasser und krze Zeit später als ich nachsehen wollte habe ich die Dämpfe eingeatmet. Ein Atemzug hat gereicht um mich 2 Tage auf die Intensivstation zu bringen. Die Ärzte sagten mir das ich sehr viel Glück hatte und das ganze überlebt habe.
am 02.10.08#8
Folgenden Beitrag lies uns Dipl. Ing. Daniel Heerz zukommen.
Hallo,
zu den Problemen mit Krustenanemonen speziell der hier abgebildeten Art möchte ich folgendes hinzufügen. Diese Art ist stark schleimend und wirklich giftig. Bei Arbeiten an bewachsenen Steinen habe ich stets eine Schutzbrille und Handschuhe getragen. Sämtliche Abschabarbeiten etc. wurden unter freiem Himmel durchgeführt. Nur manchmal wachsen die Krusten auch auf den Scheiben und unbeweglichen Steinen. Nach dem Abschaben einer 10x10cm großen Kolonie von der Aquarienrückscheibe sind mir vor ein paar Jahren alle SPS Steinkorallen abgestorben! Kurz nach dem Abschaben und direktem Entfernen der Krustenanemonen über einen Kescher zogen sich alle Korallen schockartig zusammen, obwohl die Strömung abgestellt war und das Ganze nur wenige Sekunden dauerte. Abgestorben sind die Korallen dann über Nacht Die Frage ist nun was tun, wenn die Krustenanemonen das Aquarium besiedelt haben? Wir pflegen in einem anderen Aquarium mehrere große Kaiserfische. Unser Pomacanthurus narvachus und unser P. xanthometapon fressen die Krustenanemonen mit Vorliebe. Ich habe im Verlauf der Zeit alle Steine für ein paar Tage in das Aquarium gegeben und die Kaiserfische haben rückstandsfrei die für uns giftigen Krustenanemonen aufgefressen. Das muss man natürlich mehrfach wiederholen. Heute habe ich die Art bei mir ausgemerzt, pflege aber gerne verschiedene andere Krustenanemonen (Grüne Kruste, Gelbe Kruste etc.) mit denen ich keine Probleme habe. Leider fressen die Kaiserfische auch Scheibenanemonen und großpolypige Steinkorallen, Leder und Weichkorallen und können nicht als Prophylaxe im Riffbecken gepflegt werden. Nach nun fast 10 Jahre Aquarienpflege kann ich Großkaiserfische nicht für das Riffbecken empfehlen (vgl. meine Berichte Das biologische Fischaquarium Teil 1 und 2 in der DATZ). Doch gegen die Plage mit dieser Krustenanemone haben die beiden Kaiserfische mir wertvolle Dienste getan. Ich wundere mich dass das Gift den Fischen nichts anhaben kann. Ich füttere unsere Falter- und Kaiserfische regelmäßig mit überschüssigen Korallen aller Arten, was sicher zur Gesundheit und dem guten Wachstum beiträgt.
am 24.09.14#9
Hallo zusammen ich Pflege diese Krustenanemone seit mehreren Jahren. Sie wächst sehr schnell und verdrenkt alles was ihr in weg kommt. Neulich probierte ich das Produkt
AIPTASIA-X gegen Glasrosen aus und mir ist etwas auf die Krustenanemone gefallen. Wie ich erfreulicher weise feststellen musste ist die Kruste eingegangen und somit Fütterte ich noch ein paar mehr Krusten(auch gewebe habe ich damit gefüttert) Ergebniss-nach ca 1 Woche sind sie komplett verschwunden - das war vor gut 4 Monaten und sind bis heute nicht nachgewachsen. Korallen haben keine Anzeichen gemacht einer Vernesselung. Ich würde sie Stück für Stück Füttern um das Wasser nicht zu belasten.